Mehr Kinder, mehr Verantwortung, mehr Wirkung – Child Aid Papua zwischen Auswahl, Abschluss und Ausbau
- Verein Child Aid Papua
- 20. Juli
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 21. Juli
Beeindruckt und bestärkt: Ein hochrangiger Besuch aus der Hauptstadt
Auch das zweite Quartal 2025 war geprägt von einer Vielzahl inspirierender Begegnungen und bedeutender Entwicklungen an unserer Schule. Besonders stolz sind wir auf den Besuch der Ehefrau des neu gewählten Gouverneurs von Südwest-Papua – begleitet von einem Komitee des indonesischen Innenministeriums aus Jakarta. Die Delegation zeigte sich tief beeindruckt von der Atmosphäre, dem Konzept und dem Einsatz unserer Schülerinnen, Schüler und des gesamten Teams. Einmal mehr wurde deutlich, dass ChildAid Papua als Pionierschule in der Provinz nicht nur regional, sondern mittlerweile auch auf nationaler Ebene Gehör findet. Diese Anerkennung ist für uns nicht nur eine Bestätigung, sondern auch ein klarer Auftrag, unseren Weg mit Verantwortung und Weitsicht weiterzugehen.


106 Bewerbungen für 19 Plätze – Freud und Leid so nah
Ein besonders eindrucksvolles Zeichen für die Wirkung unserer Arbeit war der Selektionsprozess im Mai: Für das neue Schuljahr haben sich 106 Kinder und Jugendliche beworben, um ihre schulische Ausbildung bei Child Aid Papua fortzuführen – für nur 19 verfügbare Plätze. Die Aufnahmegespräche fanden persönlich bei uns vor Ort statt und waren bewegend: Familien reisten mit Fähren und Booten über Stunden – teils über zwei volle Tage – um an den Gesprächen und dem Auswahlverfahren teilzunehmen. Dieser enorme Einsatz zeigt, wie gross das Vertrauen in unsere Schule gewachsen ist – und wie weit unser Ruf inzwischen reicht. Umso schwieriger war die Entscheidung, aus so vielen motivierten jungen Menschen nur eine kleine Gruppe auszuwählen. Dabei geht es uns nicht nur um schulische Leistungen in Allgemeinwissen, Rechnen oder Lesen. Im Zentrum stehen für uns die Lebensrealität und die Chancen der Bewerberinnen und Bewerber auch ausserhalb von Child Aid Papua eine Zukunft mit erfüllenden Perspektiven zu gestalten. Vorrang erhalten Kinder aus Familien, die sich eine reguläre Privatschule nicht leisten könnten – viele von ihnen leben vom Fischfang, von der Gartenarbeit oder vom Wald. Unser Ziel ist es, genau diesen Kindern neue Möglichkeiten zu eröffnen, die ohne Unterstützung den Bann nicht brechen könnten. In unsere Entscheidung beziehen wir die daher Eltern intensiv ein. In der Kultur der Papuas haben sie einen hohen Stellenwert – und sie müssen sich ebenso zu unserem Schulkonzept bekennen wie ihre Kinder. Das bedeutet, dass sie Zeit für den Schulbesuch einräumen und ihre Kinder auch ausserhalb des Unterrichts unterstützen. Denn bei dem schlechten Ruf vieler Schulen und dem häufigen Fehlen von Lehrpersonen ist es nicht selbstverständlich, dass Bildung einen hohen Stellenwert hat. So stellen wir sicher, dass jedes aufgenommene Kind nicht nur einen Schulplatz erhält, sondern auch das nötige Umfeld, um sein Potenzial voll zu entfalten.
Ein unvergesslicher Abschied – und ein starker Übergang

Unsere 9. Klasse hat im Juni erfolgreich die nationalen Abschlussprüfungen bestanden und damit ihre Junior High School bei ChildAid Papua abgeschlossen. Besonders erfreulich: Alle werden ab dem Sommer ihre Ausbildung bei uns in der Senior High School fortsetzen – mit starken Ergebnissen und gestärktem Selbstvertrauen im Gepäck. Die Abschlussfeier war ein echtes Highlight: Alle Eltern der 9. Klasse waren angereist – ebenso wie viele Eltern anderer Schülerinnen und Schüler, die ebenfalls alle erfolgreich ihr Schuljahr abgeschlossen haben. Es war ein bewegendes Fest voller Emotionen, schöner Gesänge, musikalischer Darbietungen und selbstentwickelter Theaterstücke. Eine Feier, die in Erinnerung bleibt – besonders für unsere Absolventinnen und Absolventen.

Sportlicher Einsatz mit Wirkung – 5. Platz von 12

Neben dem Akademischen war auch Sport ein zentrales Thema dieses Quartals. Unsere Schülerinnen und Schüler nahmen erstmals an einem großen Volleyball-Turnier teil – mit Teams aus ganz Raja Ampat und sogar aus Sorong. Trotz ihrer körperlichen Unterlegenheit – unsere Kinder waren mit Abstand die Jüngsten – erreichten sie dank monatelangen Trainings den hervorragenden 5. Platz von 12. Für uns als Internatsschule ist es essenziell, nicht nur geistige, sondern auch körperliche und sportliche Entwicklung zu fördern. Diese Erfahrung hat gezeigt, welches Potenzial in unseren Lernenden steckt – und sie bestärkt uns, auch künftig stark in den Bereich Sport und Bewegung zu investieren.
Von 40 Lernenden auf 60 – 40 im Internat: Wir wachsen weiter
Mit dem neuen Schuljahr wird unsere Gemeinschaft auf 60 Lernende anwachsen – 40 von ihnen werden im Internat leben. Das stellt uns vor neue logistische und bauliche Herausforderungen: Schlafplätze, sanitäre Anlagen, Tagesstrukturen – alles muss mitwachsen. Darauf bereiten wir uns schon seit Monaten vor: Über eines der wichtigsten Projekte zur Ausweitung der Infrastruktur berichten wir ja schon seit längerem regelmässig: Unsere Blue Oceans School - das Schulgebäude. Mit der neuen Schulklasse und der rund 20 Zugänger wird der Platz – resp. neue Schulzimmer dringend notwendig. Der Bauabschluss steht kurz bevor. Zudem arbeiten wir derzeit auch mit Hochdruck daran, die nötigen Vorkehrungen zu treffen, damit auch unser Internatsleben mit der gleichen Qualität und Wärme gestaltet werden kann, wie wir es im Unterricht tun.



Einfach unglaublich was Du Jonas mit dem gesamten Team aufgebaut hast! Wir haben Dich vor ein paar Jahren in einem kleinen Schulraum in einem der Resorts kennen- und sehr schätzen gelernt. Wie haben wir gestaunt, als wir das jetzige Schulgebäude sehen durften und ich bin überzeugt bei unserem nächsten Besuch werden uns wohl fast die Augen aus dem Kopf fallen. Du und Dein Team seid ein Leitstern für die gesamte Region! Freuen uns auf ein erneutes Treffen in Raja Ampat!
long time ago - da durfte ich jonas kennenlernen. als lernender, als arbeitskollege, insbesondere als wundervoller mensch mit seelen tiefe.
ein stück des gemeinsamen weges und auch der begleitung, war in jener zeit als sein beruflicher weg an einer kreuzung stand.
welche wunderbare wende - wie berufung zu beruf wurde und was du - lieber jonas - gemeinsam mit einer ebenso engagierten crew, vorweg auch deiner ehe- & lebenspartnerin maya, erschaffen hast!
danke- dafür. danke vorallem für dein sein und unsere tiefe freundschaft, welche keine geografische distanz kennt sondern auf nähe der verbundenheit basiert.
herzlich(t)
oskar paul
Sensationell, was einmal mit dem persönlichen Engagement von Jonas begonnen hatte und mittlerweile daraus geworden ist bzw. jetzt diese Dimension angenommen hat. Es freut mich riesig für die Schülerinnen und Schüler und für die Region. Kindern dort eine Chance auf Bildung zu geben - herzlichen Dank dafür an das Team um Jonas, Hannes, Walti & Tamara (sowie allen Mitgliedern) !!!